Lippisches Kamera Museum
Dirk Böhling

So lange wie ich mich erinnern kann, faszinierte mich die Technik. Als kleiner Junge schon fand ich sehr großen Gefallen am Reparieren von irgendwelchen (vorher meist funktionierenden) Teilen. So ist es auch kein Wunder, dass sowohl Beruf und Hobbys stets technisch ausgerichtet waren und sind. Anfang der 80'er Jahre brauchte ich mal wieder ein neues Hobby und entschied mich dann für das Fotografieren. Gestartet wurde gleich mit Spiegelreflexkameras. Damals waren es die Kameras der Marke Canon, die mir am besten gefielen. Die Canon AE-1, AE-1 Program und AL-1 mit den legendären FD Objektiven begleiteten mich äußerst zuverlässig bald 20 Jahre meines Lebens. Es gab noch Randerscheinungen wie eine Canon T 70, mit der ich aber nie richtig warm wurde. Mir gefielen immer Kameras mit Drehrädern und Gehäusen aus Metall. Fotografiert wurde ausschließlich auf Dia Material. Ende der 80'er bekam ich von meinem heutigen Schwiegervater meine erste alte Kamera, eine Voigtländer Vitoret D, die Sie auch hier im Museum betrachten können. Die alte Voigtländer begleitete uns überall hin. Teilweise nahm ich sie als einzige Urlaubskamera mit, aus Angst vor Diebstahl der teureren Kameras. Das Fotografieren machte sehr viel Spaß mit dieser Kamera. Später wurde sie im täglichen Umgang durch die Minox 35 GT ersetzt. Die Agfa Isolette II Compur Rapid ergänzte Ende der 80'er das Sortiment. Sie stammte von meinem Vater und war doch eine Kamera, die mich sehr herausforderte. Ein kleiner Sucher in dem man nicht richtig etwas sehen konnte, Handbelichtungsmesser, Film weiterspulen, Verschluß extra spannen, machte schon Spaß. Da ich im Jahre 1962 geboren bin, waren die Kameras, die ich heute hier ins Museum stelle, überall im Gebrauch und somit mir auch immer noch im Gedächnis.
Nachdem ich mich von der analogen Fotografie im Herbst 2004 verabschiedet hatte, fand ich einen Karton mit alten Kameras im Keller wieder. Erst wußte ich damit auch nichts anzufangen, aber ab 2006 fing ich langsam das Sammeln alter Kameras an und fand Gefallen an den meist doch einfachen Geräten. Die meisten Sammler kümmern sich nur um die teuren Nobelmarken wie Leica, Contax oder Hasselblad, nur diese Geräte kennt doch kaum einer wirklich. So habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, genau die Kameras zu sammeln, mit denen früher in den Familien "geknipst" wurde. Ich möchte diese Kameras für die Nachwelt erhalten, um ein Stück der deutschen Kultur zu erhalten.Aus diesem Grund soll es auch mal ein Museum geben. In der Zeit Juli bis Oktober 2006 programmierte ich dann die Internetseite des Lippischen Kameramuseums. HTML Erfahrung besitze ich seit einigen Jahren. Im Selbststudium beigebracht, habe ich meinem Vater zu seinem 65'en Geburtstag eine Internetsite über seine Gemälde erstellt, die clausboehling.de. So kann ich mich nicht über Langeweile beklagen, denn so eine Internetseite muss ständig aktualisiert werden um interessant zu bleiben. Im Monat versuche ich 5 oder 6 neue Exponate einzustellen. Einen sehr großen Teil meiner freien Zeit benötige ich im Moment auch für das Restaurieren der alten Kameras. Viele kommen in einem sehr schlechten Zustand zu mir. Das Leder ist meist lose oder fehlt stellenweise ganz, starke Lackschäden und Rost machen die Kameras oft unansehnlich. Aber in den meisten Fällen gelingt es doch die Kamera in altem Glanz erstrahlen zu lassen.

Bis heute ist die Fotografie ein wichtiger Bestandteil meines Lebens geblieben, nur jetzt halt digital. Im Herbst 2004 begann für mich mit der KonicaMinolta Dimage A2 das digitale Zeitalter, mit der Kamera entstehen auch heute noch fast alle Bilder dieser Site. 2007 bin ich dann endlich auf eine digitale SLR Kamera umgestiegen, eine Nikon D200, und 2013 habe ich auf die Nikon D300s gewechselt. Es waren professionelle DSLR Kameras mit Drehknöpfen und komplettem Metallgehäuse, wie früher halt. Anders als die Werbung es erklärt, nutze ich auch heute noch am liebsten Kameras ohne Motivprogramme usw. Zu 50% fotografiere ich sowieso immer mit Zeitautomatik, die andere Hälfte wird komplett manuell aufgenommen.

Februar 2015 war dann Schluß mit DSLR Fotografie, die Geräte wurden mir zu schwer und engten mich immer mehr ein. Nach 9 Jahren hatte ich alles mit den beiden Nikon Kameras fotografiert, nur wirklich zufrieden haben sie mich nie gemacht. Besonders das Scharfstellen bereitete mir immer wieder Probleme, und trotz der fast ausschließlich genutzten Zoom Objektive fand ich nur schwer den perfekten Bildausschnitt. Nach langem Suchen der für mich perfekten Kamera, bin ich dann trotz aller persönlichen Vorbehalte bei Leica gelandet. Was soll ich sagen, eine Leica M ist wirklich die perfekte Kamera. Mit der Leica M-E kam bei mir der Spaß zurück, der mit der analoge Fotografie verloren gegangen war. Die Leica bietet dem Fotografen nur dass, was wirklich zum Fotografieren gebraucht wird, nicht mehr, absolut perfekt. Gerade das Wegfallen aller Automatiken macht das Fotografieren intensiver und auch schneller. Die Schärfe sitzt ohne Autofokus besser und vor Allem da, wo man sie wirklich haben möchte. Der Einsatz von nur ein paar wenigen Festbrennweiten gibt einem mehr Sicherheit bei der Bildgestaltung. Durch das Wegfallen von unnötigen Informationen und Automatiken lässt die Kamera dem Fotografen einfach mehr Platz für seine Kreativität, er wird eins mit ihr. Dazu nutze ich sehr gerne die Leica M10, welche wieder die glleichen Maße wie die Leica M6 hat und fast genauso aussieht. Als Zweitkamera wird von mir die äußerst leistungsstarke und schöne Leica X2 eingesetzt, welche ich meistens im Auto mitführe. Privat nutze ich gerne jede freie Zeit meine Gedanken mit der Kamera in Bilder umzusetzen. Fotografieren bietet ein guter Ausgleich zur täglichen beruflichen Anspannung. Die Beschäftigung mit dem Motiv, das Beste aus einem Motiv herauszuholen, ist spannend und entspannend zu gleich. Meine Lieblingsthemen sind die Natur, die Stille und die Vergänglichkeit. Vor allem Fotos in Schwarz/Weiß faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Eine kleine Auswahl meiner Fotos können Sie in hier in der Fotogalerie Dirk Böhling betrachten, auch hier wird die Anzahl der Bilder ständig anwachsen.


Hier können Sie die Ausrüstung sehen, die bei mir heute im Einsatz ist.


EMail: Dirk Böhling


Hinweis zur EMail:
- Es handelt sich hier um eine Privatseite und nicht um ein öffentliches Museum.
- Ich kaufe grundsätzlich keine Geräte oder Zubehör an, die mir per Mail angeboten werden.
- Sie erhalten hier keine Wertangaben oder Preisauskünfte, Anfragen hierzu werden auch nicht beantwortet.
- Aus Zeitgründen beantworte ich nur noch eine sehr geringe Anzahl der Mails .

 

© Text und Bilder von Dirk Böhling