Ihagee Kine-Exakta / Typ 3
Lippisches Kamera Museum
 
Hersteller Ihagee Kamerawerk, Dresden
Typ Ihagee Kine-Exakta / Typ 3
Kameratyp Spiegelreflexkamera
Filmtyp 24 x 36mm, Kleinbildfilm 135
Baujahr 03.1938 - 03.1940 anschließend noch einige Kameras als Kriegssonderfertigung
Optik Wechselobjektiv
Carl Zeiss Jena - Tessar 1:2,8/5 cm
Verschluss

Tuch Schlitzverschluss
Kurze Zeiten (1/25 - 1/1000 und "B/T")
Lange Zeiten (12" - 1/10)
zusätzlich einstellbares Vorlaufwerk

Belichtungsmessung ohne
Fokussierung Manuell, 0,75 m - ∞
Blitzanschluss Anschluss für Exakta-Vakublitzausrüstung
Besonderheit Befestigungsgewinde für Vacublitz
Filmschneidevorrichtung
Sucherlupe eckig

Die Ihagee Exakta hat Kamerageschichte geschrieben, 1936 kam die Ihagee Kine-Exakta, eine von Karl Nüchterlein entwickelte Kleinbild Spiegelreflexkamera auf den Markt. Sie besaß einen festen Lichtschacht, Tuch Schlitzverschluss bis 1/1000 sec, ein Leichtmetallgehäuse und Wechselobjektive. Es war die weltweit erste Kleinbild Spiegelreflexkamera die in Serie gefertigt wurde, als zweite Kamera dieses Types kam die russische GOMZ Cnopm (Sport) dann 1937 in den Handel. Ähnlich wie schon 1925 die Leica eine komplett neue Kameragattung geschaffen hatte, war die Exakta eine Entwickung die das Fotografieren vereinfachte und zu seiner starke Verbreitung beitrug. Die Ihagee Exakta war qualitativ so gut entwickelt, dass es in den nächsten 30 Jahre nur geringfügige Änderungen gab. So ist das trapezförmige Gehäuse aus einem Stück gefertigt, es ist sehr stabil aud lichtdicht ausgeführt. Anders als bei den meisten Kameras ist die Bedienung, Auslöser und Aufzugshebel sitzen bei Exakta Kameras auf der linke Seite.
Hier die Vorkriegs Kine-Exakta in der 3. Version, gefertigt von 1938 - 1940. Es gab auch noch eine geringe Anzahl an Kameras, die im Rahmen einer Kriegssonderfertigung hergestellt wurden. Dieses Modell hat die verbesserte eckige Sucherlupe, die bei der 2. Version eingeführt wurde. Die Kine-Exakta war von Anfang an synchronisiert, dass hatte es bis daher nicht gegeben und zeigte den hohen Standard, den die Exakta bot. Es war damals noch nichts genormt, weder Blitzbuchsen oder Synchronzeiten, hier hat die Ihagee Pionierarbeit geleistet. Ihagee bot für ihrer Kameras die Exakta-Vakublitzausrüstungen an. Diese wurden auf die Blitzbuchsen der rechten Kameraseite gesteckt und bildete so mit der Kamera eine Einheit. Bei diesem Modell wurde zusätzlich eine Befestigungsbuchse oberhalb der Blitzbuchse montiert, die dem Vacublitzgerät einen besseren Halt gab. Durch diese Befestigung wurde auch klein Blitzschuh benötigt. An Verschlusszeiten bietet diese Kamera von 12" - 1/000" eine riesige Auswahl, kurze Zeiten ab 1/25" werden am Zeitenrad eingestellt. Lange Zeiten und das Vorlaufwerk, werden am Drehrad auf der rechten Kameraschulter eingestellt, dafür muss das integrierte Federwerk erst aufgezogen werden. Schwarze Zahlen sind hier Verschusswerte, die roten Zahlen sind für das Voraufwerk. Ein besonderes Feature ist der integrierte Filmschneider (zu sehen im unteren Bild links), der die Entnahme von teilbelichtetem Film ermöglicht. Die Kine-Exakta hat im Gegensatz zur Ihagee Exakta Varex, einen fest eingebauten Lichtschachtsucher, Wechselsucher kamen erst später. Bei diesem Modell wird die Rückwand beim Wechsel des Filmes komplett abgenommen. Ausgestattet ist diese Kamera mit einem Vorkriegs Objektiv, Carl Zeiss Jena - Tessar 1:2,8/5 cm, aus dem Jahre 1937 und zeigt sich so im Zustand der Auslieferung.
Im zweiten Bild links sehen Sie den integrierten Filmschneider der Kamera.
Das Bild rechts oben zeigt eine Zeitungsanzweige zur Kine-Exakta aus dem Jahr 1939.

Ihagee Exakta/Exa Kameras hier im Museum:
Ihagee Kine-Exakta / Typ 3
Ihagee Exakta Varex IIa (Vers. 2)
Ihagee Exakta VX 500

Ihagee Exa (2 Chrom-Blitzbuchsen)
Ihagee Exa (Mod. 1961)
Ihagee Exa Ia
Ihagee Exa Ib
Ihagee Exa Ib (Typ 2)

© Text und Bilder von Dirk Böhling
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mit abgenommenem Objektiv und eingeklapptem Sucher.