Nachdem Zeiss Icon Anfang der 1970'er Jahre die Kamerafertigung eingestellt hatte, wurde die Fertigung an Rollei verkauft und firmierte kurzfristig unter dem Namen "Optische Werke Voigtländer". Im Fertigungsprogramm fand sich noch der Nachfolger des letzten SLR Modells aus dem Hause Zeiss Ikon, der Zeiss Ikon SL-706, die Voigtländer VSL 1. Aus dieser alten und wenig erfolgreichen Kamera wurden die Nachfolger der Rolleiflex SL35 entwickelt, die Rolleiflex SL35 M und Rolleiflex SL35 ME. Im Vergleich zum Vorgänger, der Rolleiflex SL35, ist die neue Baureihe sehr groß und klobig ausgefallen. Aber nun gab es endlich die zeitgemäße Offenblendmessung für den Belichtungsabgleich. Hierfür wurde das QBM-Bajonett und die Objektive um die Funktion der Blendenübertragung erweitert. Die Rolleiflex SL35 ME ist ein Zeitautomat mit manuellem Zeiten Einstellbereich von 1/30 - 1/1000. Dieser Zeitenbereich wird manuell gesteuert und steht auch bei Batterieausfall zur Verfügung. Im großen Sucher werden sowohl die Zeit als auch die Blende angezeigt. Ältere Objektive ohne Blendenübertragung, oder M42 Optiken die mittels des Rollei M42 Objektivadapters adaptiert wurden, müssen zur Belichtungs- messung abgeblendet werden. Von dieser Kamera wurden insgesamt nur 32.900 Stck gefertigt, die zu einem Preis von DM 748,- angeboten wurden. Auch gab es einen Voigtländer Zwilling, der im Inneren identisch ist, aber äußerlich keinerlei Ähnlichkeiten aufweis, diese Kamera ist die Voigtländer VSL 2. Im Bild rechts oben können Sie das Deckblatt der original Bedinungsanleitung sehen, rechts unten eine Zeitungsanzeige zur Kamera aus dem Jahre 1976.

© Text und Bilder von Dirk Böhling
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