Hersteller |
VEB
Kamera-Werke Niedersedlitz, Dresden |
Typ |
Praktiflex
FX / Praktica FX |
Filmtyp |
24
x 36 mm, Kleinbildfilm 135 |
Baujahr Praktica FX |
3 Blitzbuchsen / 09/1952 - 1954 2 Blitzbuchsen / 1953 - 1954 1 PC-Blitzbuchse / 1954 2 PC-Blitzbuchsen / 1954 - 07/1955 |
Baujahr Practiflex FX |
07/1953
- 02/1954 |
Optik |
Wechselobjektiv Carl Zeiss Jena - Tessar 1:2,8/50 mm |
Verschluss |
Tuch-Schlitzverschluss (1/2 - 1/500 und "B") |
Belichtungsmessung |
ohne |
Fokussierung |
Manuell,
0,45 m - ∞ |
Blitzanschluss |
-
2 oder 3 einpolige Blitzbuchsen am Gehäuse |
Besonderheiten |
Exportmodell
USA Stativanschluss 1/4" Entfernungsring mit feet/m Skala |
1949 kam
der Nachfolger der Praktiflex
in Form der neuen Praktica auf den Markt. Bereits Anfang 1947 bekam der
ehemalige Zeiss Konstrukteur Siegfried Böhm, den Auftrag die Kamera
Stückzahlen zu Erhöhen und er begann mit der Entwicklung. Obwohl
sich die Kameras recht ähnlich sehen, war die Praktica eine komplette
Neuentwicklung, denn nur so war ein höherer Fertigungsausstoß
zu erreichen. Der Verschluss erhielt ein komplett neues Hemmwerk mit langen
Zeiten bis hin zu einer 1/2 sec. Zur Umschaltung zwischen den beiden Zeitenreihen
dient das kleine Stellrad oben auf dem Zeitenknopf. Die Praktica besitzt
einen fest eingebauten Lichtschachtsucher, aber als Zubehör war ein
aufsteckbares Umkehrprisma erhältlich. Dieses Umkehrprisma können
Sie gut in der Anzeige im Bild unten rechts neben der Kamera sehen.
Das zweite Modell der Praktica war die Praktica FX, dieses Modell war
grundsätzlich für F- und X-Blitzsynchronisation ausgerüstet,
wobei die Form und Anzahl der Blitzbuchsen sehr unterschiedlich war. Die
hier gezeigte Kamera trägt die Bezeichnung Praktiflex FX und stammt
aus dem Zeitraum von 07/1953 - 02/1954. Die Kamera ist identisch mit der
Praktica FX, war aber für den amerikanischen Markt bestimmt und mit
anderem Namen beschriftet, dazu bekam sie auch eine "englischen Stativmutter"
1/4". Für den amerikanischen Markt ist das Objektiv auch mit
einer m/feet Entfernungsskala graviert worden. Der Lichtschachtsucher
lässt sich mit einer Hand ausklappen, benötigt aber eine zweihändige
Bedienung zum Zusammenklappen. Er besitzt eine Suchlupe und lässt
sich als auch bequemer Durchsichtsucher verwenden. Hierzu wird die Sucherlupe
und die Klappe im Lichtschachtdeckel hochgeklappt. Im Bild unten links
sehen Sie die drei einpoligen Blitzbuchsen, beim Überfahren des Bildes
mit der Maus, sehen Sie einen aufgesteckten PC-Blitzbuchsenadapter. Mit
seiner Hilfe lassen sich moderne Blitze an die Kamera anschließen.
Gefertigt wurden von der Praktica FX / Praktiflex FX in 4 Jahren insgesamt
95.000 Kameras, die hier gezeigte Ausführung, kam auf immerhin auf
29.500 Stück. Der Nachfolger dieser Kamera war die modernisierte
Praktica
FX 2.
Im Bild oben rechts sehen Sie eine Zeitungsanzeige zur Kamera aus dem
Jahre 1953, darunter eine Anzeige aus einem Buch von 1955. Hier ist die
letzte Ausführung der Kamera zu sehen, mitsamt dem aufsteckbaren
Umkehrprisma.
Mitte der 1950 Jahre besuchten die Eltern des Spenders einen Freund in
Eisleben, dort wurde ihnen der Fotoapparat gestohlen. Also musste ein
neuer her. Obwohl in der DDR zu jener Zeit der offizielle Verkauf von
Kameras verboten war ( alles ging in den Export ), gelang es dem Freund
durch " Vermittlung " diese Kamera zu beziehen. So konnten seine Eltern
sie direkt mit nach Hause mitnehmen.
©
Text und Bilder von Dirk Böhling
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