Hersteller | Voigtländer, Braunschweig |
Typ | Voigtländer VF 101 |
Kameratyp | Messsucherkamera |
Filmtyp | 24 x 36mm, Kleinbildfilm 135 |
Baujahr | 06.1974 - 1976 |
Optik | Voigtländer Color - Skopar 1:2,8/40 mm |
Verschluss | Prontor
500 S electronic (8" - 1/500) zusätzlich Vorlaufwerk |
Belichtungsmessung | CdS-Belichtungsmesser mit Zeitautomatik Anzeige der Zeiten im Sucher. |
Fokussierung | Manuel,
0,9 m - ∞ gekuppelter Entfernungsmesser |
Blitzanschluss | Blitzschuh mit Mittenkontakt und Zusatzkontakt für Synchronzeit |
Die Voigtländer
VF 101 hat eine recht bewegte Geschichte und kam erst nach Umwegen als Voigtländer
auf den Markt. 1969 wurde mit der Entwicklung dieser Kamera bei Voigtländer
in Braunschweig begonnen und sollte eigentlich ein Gegenstück zur äußerst
kompakten Rollei
35 werden. Aber auf Grund der geforderten hochwertigen Ausstattung
wie ein gekuppelter Messsucher und eine Belichtungsautomatik wurde diese
kompakte Kamera doch ein Stück größer. Während der
Entwicklungszeit ließ der Zeiss Ikon Konzern, zu dem Voigtländer
gehörte, den Namen Voigtländer sterben und so kam die neue Kamera
im Jahre 1970 als Zeiss Ikon 310 Contessa / Zeiss
Ikon 312 Contessa jeweils mit Carl Zeiss Tessar in den Handel.
Aber 1972 war für Zeiss Ikon und Voigtländer entgültig Schluss,
die Werke wurden geschlossen und Maschinen und Gebäude verkauft. Ein
Teil der Entwicker fand beim Nachbarn Rollei
eine neue Anstellung, da Rollei so die Möglichkeit sah, schnell in
eine für sie unbekanntes Segment vorzustoßen. Rollei erwarb neben
dem Namen Voigtländer auch die Konstruktion dieser neuen Kamera, die
zur Auslastung des Werkes in Songapore dringend gebraucht wurde.
Die Voigtländer VF 101 ist eine wirklich gut ausgestattet kompakte
Kamera, so hat sie das hochwertige vierlinsige Color-Skopar, welches mit
40 mm recht weitwinkeilg ausgelegt ist. Der Prontor 500 S electronic Verschluss
bietet eine Zeitautomatik mit Blendenvorwahl, die gewählte Zeit und
Blende wird im Sucher angezeigt. Für die genaue Fokussierung hat die
Kamera eine Messsucher mit klarem Einstellfleck in der Mitte des Suchers.
Das Objektiv besitzt eine eingebaute Schiebe-Gegenlichtblende, die in Betriebstellung
die Blendenwerte und Einstellung frei gibt. Wenn ein Blitzgerät in
den Zubehörschuh eingeschoben wird, stellt die VF 101 automatisch die
Blitzsynchronzeit ein. Wie bei den meisten kleinen Kameras ist auch hier
die Rückwand nicht zum Klappen sondern, wird komplett abgenommen. Die
Rückspulkurbel sitzt in der Bodenplatte, das Batteriefach ganz versteckt
in der Filmspule. Von dieser hervorragenden Kamera wurden leider nur 45.300
Stück gefertigt, aber zur gleichen Zeit kam auch z.B. Minox
mit der Minox
35 EL auf den Markt. Diese Kamera war noch kleiner und deutlich
leichter als die Rollei
35 und hatte bis auf den Messsucher eine vergleichbare Ausstattung
wie die Voigtländer VF 101. Der Messsucher ist aber bei dieser Brennweite
nicht wirklich entscheidend, aus diesem Grund und des besseren Konzeptes
wegen, habe ich mich damals z.B. für die Minox entschieden. Im Bild
rechts sehen Sie eine Zeitungsanzeige aus dem Jahre 1975 zum Voigtländer
Kamera System, vorne rechts ist auch die Voigtländer VF 101 abgebildet.
©
Text und Bilder von Dirk Böhling
home