Ende 1966 brachte Rollei mit der Rollei 35 die damals kleinste Kamera der Welt für den Kleinbildfilm 135 auf den Markt. Die Kamera funktioniert wie damals üblich mechanisch, besitzt aber einen gekuppelten Cds-Belichtungsmesser, der eine perfekte Bedienung zulässt. Diese Kamera ist ausgestattet mit einem Carl Zeiss Tessar 3,5/40 und wird in ihrer langen Bauzeit bis 1974 sowohl in Deutschland als auch ab 1971 in Singapore gefertigt. Die hier gezeigte Rollei 35 S wurde 1974 als Spitzenmodell der Baureihe heruas gebracht und ist mit einem von Carl Zeiss gerechnetem lichtstarkem 5 linsigen Sonnar Objektiv ausgestattet. Da die Fertigung nach Singapore verlegt wurde, wurden Objektive anderer Hersteller nach der Carl Zeiss Rechnung verbaut. Aus diesem Grunde lautet die Objektiv Bezeichnung auch Rollei-HFT und gibt so den wahren Hersteller nicht preis. Die Rollei 35 S ist auch nach heutigen Maßstäben eine klasse Kamera, sie ist immer noch die kleinste mechanische Kamera für den 35 mm Film und dass mit einem extrem hochwertigen Metallgehäuse. Die erste wirkliche Konkurenz der Rollei 35 trat 1974 mit der neuen Minox 35 EL in den Ring. Ausgestattet mit einer Zeitautomatik und einem leichten und wertigen Kunststoffgehäuse, war sie etwas günstiger und noch etwas kleiner, aber vor Allem einfacher zu bedienen. Auch ich bin damals zu Minox gekommen und habe über 20 Jahre lang mit Kameras dieser Serie fotografiert. Die Bedienungselemente der Rollei 35 S sind recht ungewöhnlich positioniert, das Zeitenrad sowoe die Blendeneinstellung sitzen neben dem Objektiv. Im Zeitenrad ist auch die Einstellung der Empfindlichkeit untergebracht. Der Blitzschuh und die Rückspulkurbel sitzen an der Bodenkappe, dies bedeutet auch, dass ein Blitzgerät unten an der Kamera angesetzt wird. Für einen natürlichen Leichteinfall muss die Kamera also zur Aufnahme um 180° gedreht werden. Das Objektiv ist versenkbar gestaltet und um den Film wechseln zu können, muss die Rückwand mit Bodenkappe nach unten abgenommen werden

© Text und Bilder von Dirk Böhling
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