Die Voigtländer Brillant Skopar 4,5 ist eine kleine zweiäugige Spiegelreflex Kamera aus der Zeit vom dem WW2. Entgegen dem erfolgreichem Vorbild der Rolleiflex, von Franke & Heidecke aus Braunschweig, besitzt die Brillant keine Scharfeinstellung im Sucher. Eingebaut ist in den Brillant Modellen ein gr0ßer namensgebender Billantsucher, der bei den Rollfilm- und Plattenkameras angebaut war. Die Brillant gab es ab 1932 in verschiedenen Ausführungen betreffend Objektiv und Verschluss, dazu kamen die ersten Kameras mit Metallgehäuse, ab 1937 die Voigtländer Brillant V6 mit einem Gehäuse aus Bakelit. Die hier gezeigte Kamera hat einen schnellen Compur Verschluss und ein lichtstarkes Skopar Objektiv, sie stammt aus der ersten Serie des zweiten Modells und wurde 1933 gefertigt. Zu erkennen ist dies neben der Seriennummer im Lichtschacht, am Rotfenster, bis 1935 saß dieses im Gehäuseboden, ab 1935 in der Rückwand. Die Brillant besaß einen Brillantsucher in der Größe 40 x 40 mm mit Einblick von oben bei einem Abstand von 250 mm. Eine Scharfstellhilfe ist in die Brillant nicht eingebaut so dass das Sucherobjektiv nicht verstellt werden kann und das Motiv immer scharf abbildet wird. Der Abstand muss geschätzt werden, Messhilfen sind dafür im Sucher eingebaut und die Entfernung kann dann aus einer Tabelle gesucht und eingestellt werden. Am Sucher ist zudem eine Schärfentiefentabelle angebracht. Wie alle zweiäugigen Spiegelreflex Kameras ist auch hier das Sucherbild seitenverkehrt aber sehr klar und hell. Für die Belichtungsmessung gab es für die Voigtländer Brillant einen auf das Sucherobjektiv aufsteckbaren optischen Belichtungsmesser. Diesen Belichtungsmesser können Sie im Bild ganz unten links aufgesteckt auf der Voigtländer Brillant V6 sehen. Die Brillant war eine Massenkamera und für eine einfache Bedienung konstruiert , die nicht mit einer Rolleiflex zu vergleichen ist. Erst die letzte Ausführung, die Voigtländer Brillant S besaß einen Sucher mit Scharfstellung und brachte die Kamera eine Klasse höher. Oberhalb des Sucherobjektives sitzt ein großes Schild mit dem Herstellernamen, aus irgend einem Grund ist es bei dieser Kamera übermalt worden.

© Text und Bilder von Dirk Böhling
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