Die Beaulieu Reflex MR 8 aus Frankreich ist eine sehr schöne und hochwertige Normal-8 Schmalfilmkamera. Als eine der Ersten, wurde sie mit einer Nachführ-Belichtungsmessung ausgestattet, bei der der Filmer mit Hilfe der Blende die korrekte Belichtung einstellt. Die Blende sitzt im Wechselobjektiv mit dem internationalen D-Mount und hat keine Übertragung in die Kamera. Das bedeutet auch, dass beim Abblenden das doch sehr kleine und recht dunkle Sucherbild immer dunkler wird. Aber wir reden über eine Zeit, Anfang der 1960'er Jahre, da war dies kein Problem. Die Beaulieu Reflex MR 8 verfügt über den damals üblichen kräftigen Federwerksmotor mit großer Aufzugskurbel auf der rechten Seite. Für besondere Effekte hat diese Kamera eine mauelle Rückspulkubel für den Film. Die komplette Reihe von Gängen steht bereit, welche bequem durch ein Wählrad oben rechts an der Seite ausgewählt wird. Der Einzelbildmodus braucht nicht extra eingestellt werden, sondern wird durch Einschrauben eines Drahtauslösers in den seitlichen Drahtauslöser Anschluss geschaltet. Der Drahtauslöser Anschluss im Auslöser vorne unten, dient ausschließlich für Filmaufnahmen. Zusätzlich steht auch noch eine verstellbare Sektorenblende, einstellbar über die langen Hebel unterhalb des Wählrades für die Gänge, zum Auf- und Abblenden zur Verfügung. Für den Spiegelreflexsucher wird kein Strahlenteiler eingesetzt, der ein Abdunkeln des Suchers bewirkt. Bei dieser Kamera gelangt das Bild nur in den Dunkelphasen des Film zum Sucher, dieses sorgt zwar für ein leicht flackerndes Sucherbild, aber dafür für ein relativ helles. Für eine bequemere Kamerahaltung gab es den damals üblichen Zusatzhandgriff, der unten in das Stativgewinde geschraubt wird. Für die Kamera gab es verschiedene Wechselobjetive als Festbrennweite und als Zoomobjektiv, das hier gezeigte Schneider-Kreuznach Varigon ist recht häufig vertreten gewesen, es bietet einen Ansatz für einen Motor zur Brennweitenverstellung, genutzt wird das D-Mount.

Text und Bilder von Dirk Böhling
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