Hersteller |
Zavod
Arsenal, Kiew / Ukraine |
Typ |
Kiev
IIIa |
Kameratyp |
Messsucherkamera |
Filmtyp |
24
x 36 mm, Kleinbildfilm
135 |
Baujahr |
1955
- 1959 |
Optik |
|
Verschluss |
Vertikal
ablaufender Metallschlitzverschluss (1/2 - 1/1250 und "B") zusätzlich Vorlaufwerk |
Belichtungsmessung |
ungekuppelter
Selenbelichtungsmesser |
Fokussierung |
Manuell,
0,9 m - ∞ |
Blitzanschluss |
Blitzschuh
ohne Mittenkontakt PC-Buchse am Gehäuse |
Besonderheit |
Nachbau
der Zeiss Ikon Contax III |
Bei der Kiev
IIIa handelt es sich um einen originalgetreuen Nachbau der Zeiss Ikon Contax
III aus Dresden (produziert von 1936 - 1943). Nach Ende des WW2 im Jahre
1945, wurde gegen Ende des Jahres begonnen, die kompletten Produktionsanlagen
von Zeiss Ikon als Reparationsleistung abzubauen. Dazu wurden auch gleich
die noch vorhandenen Rohstoffe, Prüfeinrichtungen, Fertigteile und
Halbzeuge mit eingepackt. Die ganze Ladung wurde dann 1946/47 auf der Schiene
nach Kiew in Russland gebracht. Mit bei der Ladung waren auch gleich eine
größere Anzahl deutscher Zeiss Ikon Mitarbeiter die zwangsweise
die neue Fertigung in Kiew mit aufbauen mussten. Die ersten Kameras wurden
aus den mitgebrachten original Zeiss Ikon Teilen aufgebaut, bevor alle Teile
aus eigener Fertigung bestanden.
Die Kiev IIIa ist eine sehr hochwertige Messsucherkamera mit Wechselobjektiven.
Ausgestattet ist sie mit einem vertikal ablaufenden Metallverschluss (Messing)
der theoretisch mit einer 1/1250" ablaufen kann. Als Sucher dient ein
kombinierter Mischbildsucher der für den Bildauschnitt und die Entfernungsmessung
zuständig ist. Der Sucher ist für die damalige Zeit sehr gut und
hell, es gibt aber keine Rahmen für unterschiedliche Brennweiten. Die
Entfernung kann direkt am Objektiv oder mit Hilfe des Drehrades schräg
oberhalb des Messfensters eingestellt werden. Oben auf der Kamera sitzt
der mächtige ungekuppelte Belichtungsmesser, der bei Nichtbedarf geschlossen
werden kann. Abgelesen wird er ausschließlich von oben, rechts vom
Blitzschuh. Das Zeitenrad ist auch gleichzeitig das Filmtransport- und Verschlussaufzugsrad.
Das Objektivbajonett ist Contax typisch doppelt ausgeführt, es gibt
ein Innenbajonett für die Normalobjektive und ein Aussenbajonett für
Weitwinkel- und Teleobjektive. Entgegen seinem Original ist die Kiev IIIa
mit einer Blitzsynchronisation ausgestattet. Im Bild unten links können
sie die Kamera mit abgenommenen Objektiv sehen, gut zu erkennen sind die
beiden Bajonette. Wie bei der Zeiss Ikon wird auch hier zum Filmwechsel
die komplette Rückwand abgenommen.
©
Text und Bilder von Dirk Böhling
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