Bromsilber-Gelantine-Platten
Hersteller Otto Kirschten, Eisenberg S.- A.
Typ Bromsilber-Gelantine-Platten 9 x 12 cm

Nachdem 1850 die Kollodium-Nassplatte das Fotografieren schon stark vereinfachte und verbesserte, brachte die Entwicklung der Trockengelantine durch den britischen Arzt Richard Leach Maddox im Jahre 1871 die Möglichkeit Fotoplatten auf Vorrat zu beschichten. Verwendet wurde eine Silberbromid-Gelatine-Schicht die auf Glasplatten aufgebracht wurde. Musste bei den nassen Kollodiumplatten noch jede Platte direkt vor der Belichtung mit der fotografischen Emulsion beschichtet werden, so war es bei der Trockenplatte möglich geworden, die Platten zu Hause gebrauchsfertig vorzubereiten. So konnte der Fotograf einen Vorrat an unbelichteten Platten mitführen ohne jedesmal mit einem Labor durch die Gegend ziehen zu müssen. Die Trockenplatten waren in der Lichtempfindlichkeit aber nicht besser als die Kollodium-Nassplatten. Im Jahre 1878 gelang es dann Charles Bennet die Empfindlichkeit gegenüber der Kollodium-Nassplatte um den Faktor 10 zu steigern, so dass Belichtungszeiten von 1/25" möglich wurden. Durch diese Entwickungen war der Weg bereitet für den Amateurfotografen der einfach nur fotografieren wollte und sich nicht unbedingt mit der weiteren Filmbearbeitung beschäftigen mochte. Die Trockenplatten wurden dann auch erfolgreich industriell hergestellt und blieben lange im Handel. Auch heute gibt es noch Fotografen, die dieses Aufnahmematerial nutzen. Mit den Trockenplatten lassen sich sehr fein differenzierte Negative herstellen. Hier können Sie eine kleine Auswahl von belichteten Platten aus der Jahrhundertwende sehen.

© Text und Bilder von Dirk Böhling
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Lippisches Kamera Museum
 
Beim Überfahren des Bildes mit der Maus, sehen Sie
die Packung mit einer belichteten Trockenplatte.